Eigentlich hatte ich bereits letztes Jahr vor, beim Nanowrimo mit zu machen. Doch wie so oft machte mir der allgemeine Zeitmangel auch in dieser Hinsicht einen Strich durch die Rechnung. Deshalb war ich dieses Jahr umso glücklicher, als es dann endlich klappte. 2015 war kein besonders gutes Jahr für mich, zumindest aus schriftstellerischer Sicht. Zwar habe ich an zwei Projekten mitgearbeitet, doch keines der beiden hat bisher das Licht er Welt erblickt. Gleich mehrere Romane wurden von mir in Angriff genommen, nur um unterbrochen zu werden. Und nun sitze ich hier mit einem ersten Manuskript eines Romans, den ich im November geschrieben habe. 50.800 Wörter sind es am Ende gewesen, rund 280 Romanseiten und eine abgeschlossene Handlung. Aktuell überarbeite ich das Manuskript zum ersten Mal und auch wenn es noch viel zu überarbeiten gibt, bin ich zufrieden.
Die Erfahrung aus „Die Einsicht“ hat sich vielerlei bemerkbar gemacht. Zum einen habe ich diesen Roman wesentlich besser geplant. Innerhalb von zwei Wochen hatte ich eine Handlungsstruktur und die Figuren ausgearbeitet und während der Arbeiten habe ich zahlreiche Szenen im voraus geplant. Ich glaube, das stellt die größte Leistung in diesem Kontext dar: Die Planung, die Vorarbeit und die Exekution dessen, was vorbereitet wurde – All dies sind Dinge, die bei „Die Einsicht“ schlicht gefehlt haben. Mein aktuelles Manuskript, das den vorläufigen Titel „Das Signal“ trägt, ist deshalb runder. Alle Handlungsstränge werden abgeschlossen, die Figuren sind allesamt leicht von einander zu unterscheiden und haben klare Persönlichkeiten, die Handlung ist nachvollziehbar und im großen und ganzen erzielt die Erzählung bereits ihren gewünschten Effekt.
Was jetzt gebraucht wird, ist viel Verbesserungsarbeit. Das Manuskript ist alles andere als perfekt. Viele Kleinigkeiten müssen noch verbessert werden. Der Stil ist, aufgrund der schnellen Schreibweise, noch holprig und ausbesserungsbedürftig. Da die Erzählung in der dritten Person erfolgt muss ich noch meine Stimme finden. Einer der Vorteile, welche „Die Einsicht“ hatte, war, dass mir Ich-Erzählungen gut liegen. Doch das richtige Gefühl für eine Erzählung der dritten Person muss mir erst noch erarbeiten. Auch deshalb würde ich behaupten, dass die Korrekturen am Roman mindestens ein halbes Jahr in Anspruch nehmen werden.
Natürlich werden sich in der Handlung einige Lücken bemerkbar machen, die noch gefüllt werden müssen. Einige Szenen, die ich ursprünglich umsetzen wollte, sind nie in der Handlung gelandet, und es gilt zu untersuchen, ob sie noch notwendig sind oder ob man sie weglassen kann, beziehungsweise muss. Doch unterm Strich bin ich optimistisch: Es handelt sich bisher um mein stärkstes Manuskript, und ich würde mich freuen, wenn es im kommenden Jahr einige Leser finden würde…