Zehn Dinge, die ich aus „Die Einsicht“ gelernt habe

Man lernt jeden Tag etwas Neues hinzu. Das stimmt auch für Autoren und weil „Die Einsicht“ meine erste Veröffentlichung darstellt, hab ich auch viel gelernt. Ich möchte nicht behaupten, dass ich nur zehn Dinge gelernt habe, aber um das ganze hier kurz zu halten, hab ich es mal auf die zehn Wichtigsten reduziert!

1. Hab einen Plan

Beim Schreiben der Novelle haben sich immer wieder kleine Logikfehler und Widersprüche aufgetan. Bei 92 Seiten ist das schon problematisch, jetzt stelle man sich mal vor, das ganze würde mehr Seiten einnehmen und von der Handlung her noch komplexer werden. Ein Plan muss her! Oder ein sogenanntes Script. Dort beschreibt man kurz alle Handlungsetappen, die man vorbeschreiben kann. Eine nette Handlungskette hilft beim Strukturieren.

2. Hab ein Design-Dokument

Das klingt jetzt ein wenig merkwürdig beim Schreiben von Literatur, aber ein Design-Dokument ist wichtig. Hier schreibt man alles zu den Figuren rein: Name, Beschreibung, Charakter und wichtige Aussagen. Da verliert man weniger schnell den Überblick. Auf jeden Fall sollte man dieses Dokument getrennt vom Script halten, da das Script sonst zu unübersichtlich wird.

3. Ignoriere deine Pläne

Ja, ich weiss, das widerspricht den vorigen Punkten, aber manchmal muss man beim Schreiben seinem Bauchgefühl folgen. Da können schon Absätze entstehen, die so ursprünglich nicht vorgesehen waren, aber die trotzdem gut reinpassen und bitte auch stehen bleiben sollen. Es gibt ja so etwas wie spontane Inspiration…

4. Zögere nicht, zu kürzen

Das trifft oft genug auf die Absätze zu, die man aus dem Bauch raus schreibt: In der Kürze liegt nun einmal die Würze! Eine Beschreibung ist zu lange? Kürze! Eine Szene bringt weder Plot, noch eine der Figuren weiter? Kürze oder werf es gleich raus! Es tut weh, aber es kann einer Story wirklich weiterhelfen, wenn man das Fett los wird.

5. Alphatests

Pitch deine Buchideen so schnell wie nur möglich an Freunde und Familie. Wieso? Weil schlechte Ideen so schnell gefunden und ausgemerzt werden können. Du willst ein Buch über radioaktive verstrahlte Ninja-Eichhörnchen schreiben? Besprech das lieber mal mit jemandem…

6. Hör nicht zu

Oder besser: Sei selektiv beim Zuhören. Das Feedback, das du zu deinen Pitches bekommst, ist immer sehr persönlich. Und weil es persönlich ist, ist es subjektiv und deshalb immer mit einer gewissen Vorsicht zu geniessen. Sicher ist es von Vorteil, mehrere Standpunkte zu kennen, aber kreative Entscheidungen liegen letzten Endes in deiner Hand.

7. Hab den Mut, unoriginell zu sein

Ganz im Ernst, wie oft kriegt man von neuen Schriftstellern zu hören, dass eine Idee ihnen nicht originell genug sei? Originalität ist so ein Apsekt, der mich immer irritiert hat und ich versuchte stets, nach ganz neuen Ideen zu suchen. Nach dem Literaturstudium musste ich feststellen, dass es weniger um originelle Ideen als um originelle Verpackungen geht. Das Spiel mit den eigenen Ideen will gelernt sein, dadurch entsteht die eigentliche Originalität. Also sollte man sich nicht zu sehr von unoriginellen Plots stören lassen und versuchen, die Einzigartigkeiten ein wenig hervor zu heben.

8. Schreibe jeden Tag

Vielleich die wichtigste Lektion: Man sollte wirklich jeden Tag schreiben. Es ist egal, ob Blogs, Artikel oder am eigentlichen Buch, das Schreiben sollte eine tägliche Übung sein. Nur so kommt man wirklich in einen Schreibfluss.

9. Lies jeden Tag

Desto mehr man schreiben will, umso mehr sollte man auch Lesen. Zwei Stunden Literatur pro Tag sorgen dafür, dass man genug Stilvariationen kennen lernt, um selbst ein wenig am Stil zu feilen.

10. Sei offen

Eigentlich wollte ich nur Science-Fiction und Fantasy schreiben. Jetzt ist mein erstes Buch eine Horror-Story geworden. Eigentlich gar nicht mein Genre, und doch hab ich mich hingesetzt und es einfach geschrieben. Das war nicht einfach, weil ich mich in dem Genre nicht so auskenne, aber unter dem Strich bin ich glücklich, die Erfahrung gemacht zu haben. Kurz: Man sollte sich als Schriftsteller nicht zu sehr auf seine Genres reduzieren lassen.

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